Eltern-Kind-Angebote
Gefördert durch:
Als freier Träger in der Straffälligenhilfe verstehen wir, dass eine Inhaftierung nicht nur direkt die inhaftierte Person betrifft, sondern indirekt auch tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Familie hat. Besonders für den inhaftierten Elternteil kann die Aufrechterhaltung des Kontakts zu seinen Kindern herausfordernd, und die Schwierigkeit dabei belastend sein. Unser Angebot setzt genau hier an- mit dem Ziel, die Bindung zwischen inhaftiertem Elternteil und seinen Kindern aufrechtzuerhalten, zu stärken und Wege zu finden, um diese schwierige Zeit mit all ihren Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
In den regelmäßig stattfindenden Eltern-Kind-Gruppen arbeiten wir eng mit der JVA zusammen, um durch einen aktiven Austausch eine möglichst positive gemeinsame Zeit zu fördern. Zugleich soll die Gruppe einen geschützten Raum bieten, sich auszutauschen, um Erziehungsfähigkeit auszubauen und zu fördern.
Eine reflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle und deren Bedeutung bei der Beziehung zum Kind erfolgt in Einzelsettings. Themen, die nicht für den Austausch in der Gruppe geeignet sind, können hier ebenfalls angesprochen werden.
Elterliche Zuwendung wie Umarmungen sind bei regulären Besuchen oftmals nicht erlaubt, obwohl sie nachweislich die positive soziale Bindung bestärken. Deshalb organisieren wir in Zusammenarbeit mit der JVA quartalsweise einen “game with mom and dad” -Nachmittag auf dem Gelände der JVA. Dieses Event steht ganz im Zeichen des Spielens und der körperlichen Aktivität.
Für die Angehörigen der Teilnehmer aus der Vater-Kind-Gruppe bieten wir einen monatlich stattfindenden offenen Austausch außerhalb der JVA an. Dieser Rahmen kann genutzt werden, um Herausforderungen zu besprechen oder neue Kontakte mit Menschen zu knüpfen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Zum Wissenstransfer veranstalten wir halbjährliche Informationsveranstaltungen für die Bediensteten der JVA.
Der Einstieg in die Vater-Kind-Gruppe ist möglich, sofern folgende Voraussetzungen vorliegen:
- Die Inhaftierten Vater befinden sich auf der Station 22
- Die Sicherheitsbedingungen der JVA wurden eingehalten
- Es hat ein Vorabgespräch mit der Familie stattgefunden
- Die Familie war schon zu 3 Besuchen in der JVA
Einzelgespräche:
Die Möglichkeit in Einzelgesprächen über die Herausforderungen und Belastungen der elterlichen Rolle zu reden, steht allen Inhaftierten offen. Es muss ein entsprechender Antrag bei der JVA gestellt werden, dieser wird nach angeschlossener Prüfung durch die JVA an uns weitergeleitet.
Unser Ziel ist es mit dem Projekt die Resozialisierung für die inhaftierten Elternteile durch sichere soziale Beziehungen zu erleichtern. Sowie die Entwicklung und Resilienz bei den Kindern zu fördern bzw. zu verbessern und Angehörige zu entlasten.
Das Teilprojekt „Eltern-Kind-Angebote“ hat eine Laufzeit vom 01.01.2025- 31.12.2025.